Messungen in Tief- und Parkgaragen haben gezeigt, daß auch bei Einhaltung der für Garagen maßgebenden CO-Grenzwerte, abhängig vom Verkehrstagesgang, der Garagenbelegung, der Luftwechselrate und dem Garagenvolumen, vergleichsweise hohe NO2-, Benzol- und Dieselrußemissionen und -immissionen auftreten können. Die Immissionen werden zu Zeiten, in denen bei Garagen die mechanische Lüftungsanlage nicht in Betrieb ist (bspw. weil der CO-Grenzwert in der Garage nicht erreicht wird), wie bei natürlich belüfteten Garagen punktuell über eine oder mehrere meistens bodennah gelegene Nachströmöffnungen abgeführt. Hierdurch kann es zu einer deutlichen Belastung der benachbarten Anwohner durch Benzol, PM10, Tuluol oder NO2 kommen. Eine genaue Prognostizierung der Immissionskonzentrationen im Nahfeld einer Garagenabluftöffnung in bebauten Gebieten ist grundsätzlich nur mit komplexen Strömungs- und Ausbreitungsmodellen möglich. Häufig benötigen Planer und Behörden jedoch schon in einer frühen Phase Informationen darüber, welche Immissionen im Nahbereich einer Abluftöffnung zu erwarten sind. Für diesen Zweck wurde im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Forschungsvorhabens das Screening-Modell ADIP (Abschätzung der Immissionen um Parkgaragen) entwickelt, mit dem die Immissionen im Bereich der Abluftöffnungen von Parkgaragen abgeschätzt werden können. Diese Abschätzungen basieren auf standardisierten Bebauungsstrukturen und unterschiedlichen meteorologische Situationen und ersetzen daher keine detaillierte Immissionsprognose unter Berücksichtigung der realen Bebauungstrukturen. Das Screeningmodell ADIP ist daher vornehmlich · zur Untersuchung der Lage möglicher Zu- und Abluftöffnungen in der Planungsphase und · zur Einschätzung des immissionsseitigen Beitrags von bestehenden Parkgaragen zur Gesamtbelastung gedacht. Das Kernstück der jetzt zur Verfügung stehenden Basisversion des Screening-Modells ADIP bildet eine Datenbank mit mehr als 8000 Immissionsfeldern, die für verschiedene Gebäudeanordnungen und jeweils unterschiedlich positionierte Einzelquellen unter standardisierten Bedingungen mit dem mikroskaligen prognostischen Modell MISKAM berechnet wurden. Daraus können die Immissionen in der Umgebung von unterschiedlichen Quellen wie z.B. Portalen, Lüftungsschächten, gebäudenahen Nachströmöffnungen etc. dargestellt werden. Die Berechnung der Jahresmittelwerte für die Immissionskonzentrationen um Punktquellen beruht auf einem komplexen Berechnungsverfahren unter Berücksichtigung der Emissionen, der Vorbelastung, der Windverteilung und einer standardisierten Bebauungs- und Quellstruktur. Dies erfordert für die Anwendung durch einen fachfremden Nutzer eine gut strukturierte und übersichtliche Menüführung. Ein Schwerpunkt bei der Entwicklung war daher eine größtmögliche Anwenderfreundlichkeit. Die graphische Benutzeroberfläche ermöglicht eine einfache und klar gegliederte Eingabe und Auswertung. Die Basisversion (Version 1.0) von ADIP ist vornehmlich zur Immissionsabschätzung um Parkgaragen entwickelt worden – dieses Anwendungsgebiet repräsentiert jedoch nur einen Teil der Möglichkeiten von ADIP. Sowohl die Programmstruktur als auch die zugrundeliegenden Ergebnisdateien sind so aufgebaut, daß mit ADIP auch ein Screening für andere innerstädtische Problemfälle (bspw. Dachquellen, Fassadenquellen) möglich ist. Ergänzende Datensätze für andere Quellarten und Quellkonfigurationen sowie weitere Bebauungsstrukturen werden nach und nach zur Verfügung gestellt. Das Programm ist lauffähig unter Windows 95/98, 2000 und NT
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Das Handbuch sowie eine Demoversion von ADIP kann kostenfrei heruntergeladen werden ADIP-Homepage |
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Bezugsinformationen |